Neugestaltung Breitenbachplatz und kompletter Rückbau der A104: Für eine mutige Zukunftsvision anstatt kleinteiliges Stückwerk
Die SPD-Fraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf begrüßt, dass endlich konkrete Vorschläge für den Abriss des Autobahnzubringers der A104 und die offene Umgestaltung des Breitenbachplatzes auf dem Tisch liegen. Die drei vorgeschlagenen Varianten der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz greifen jedoch zu kurz und lassen viel Entwicklungspotential auf der Strecke. Anstatt an der Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße aufzuhören, sollte der Senat in enger Zusammenarbeit mit dem Bund den Rückbau der gesamten A104 angehen und Konzepte für die dadurch neu zu schaffenden städtebaulichen Potentiale vorlegen.
Schon seit vielen Jahren fordert die SPD-Fraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf den Abriss des Autobahnzubringers der A104 und die offene Neugestaltung des Breitenbachplatzes. Wir begrüßen, dass mit der Vorstellung der konkreten Planvarianten durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz die Umsetzung nun näherkommt. Jedoch sollte der Senat in Zusammenarbeit mit dem Bund und dem Bezirk über den Tellerrand hinausschauen und den Rückbau der gesamten A104 in den Blick nehmen. In Zeiten von Hitzesommern, akutem Flächenmangel und der immer weiter wachsenden Stadt können Berlin und Charlottenburg-Wilmersdorf es sich nicht leisten in kleinem Stückwerk zu denken und Chancen liegenzulassen.
„Unser Bezirk hat dringenden Bedarf an Flächen. Für bezahlbaren Wohnungsbau, für wohnortnahe Grünflächen, für soziale Infrastruktur. Dieser Bedarf wird in den kommenden Jahren nur noch größer. Mit dem Rückbau des Autobahnzubringers entstehen insbesondere nördlich der Dillenburger Str. neue städtebauliche Potentiale. Der Senat sollte jetzt in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt nachlegen und Konzepte entwickeln, wie diese genutzt werden können. Außerdem sollten die Rückbaupläne auf die gesamte A104 ausgewietet werden. Die Potentiale für eine mutige, soziale und umweltfreundliche Weiterentwicklung Wilmersdorfs wären erheblich. Eine Mini-Autobahn von der Mecklenburgischen Str. bis zum Hohenzollerndamm, die jetzt in den von SenUMVK vorgestellten Varianten übrigbliebe, braucht hingegen niemand.“ Sagt Claudia Spielberg, Sprecherin für Stadtentwicklung der SPD-Fraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf.
Nico Kaufmann, Sprecher für Umwelt, Grünflächen, Natur- und Klimaschutz der SPD-Fraktion, äußert sich ebenfalls: „Der Breitenbachplatz wird endlich zu einem Ort, an dem man sich gerne draußen aufhalten möchte. Die Autobahntrasse quer durch den Kiez ist ein umwelt- und gesundheitsschädliches Relikt aus dem letzten Jahrhundert. Die Bürger:innen im Kiez werden nach dem Abriss des Zubringers von weniger Lärm, besserer Luftqualität und mehr Stadtgrün direkt vor ihrer Haustür profitieren. Wir hoffen jedoch sehr, dass der Senat nicht an der Schlangenbader Straße Halt macht. Auch rund um den Hohenzollerndamm, die Forckenbeckstr. und die Mecklenburgische Str. produziert die A104 erhebliche negative Einflüsse auf Umwelt, Klima und Gesundheit – das hat der Umweltgerechtigkeitsatlas des Senats erneut unterstrichen. In Zusammenarbeit mit dem Bund kann hier ein Vorzeigeprojekt für Klimaanpassung im innerstädtischen Raum und Entlastung für zehntausende Menschen entstehen.“