JA zum Gesetzentwurf gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen

Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ist ein besonders schreckliches Verbrechen. Wir wollen, dass die Schwächsten unserer Gesellschaft besser geschützt werden, deshalb unterstützt die SPD-Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf ausdrücklich den am 17. September von der Bundesregierung beschlossenen Gesetzentwurf gegen sexuellen Missbrauch.

„Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, dass Nacktbilder von ihnen nicht im Internet oder auf anderem Weg verbreitet werden. Mit dem Körper von Kindern und Jugendlichen darf niemand Geld verdienen.“ so Milan Neuhoff, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses. „Wir wissen, dass Kinder und Jugendliche, die Opfer von Cybermobbing sind, großen Schaden nehmen. Sogar Suizide hat es bereits gegeben. Es muss daher absolut klar sein, dass schon das unbefugte Herstellen und Verbreiten von Bildaufnahmen verboten ist, wenn diese Fotos geeignet sind, dem Ansehen der abgebildeten Person erheblich zu schaden.“

„Besonders wichtig finde ich, dass Sexualstraftaten künftig später verjähren. Traumatisierte Opfer erhalten so mehr Zeit zu entscheiden, ob sie Anzeige erstatten wollen. Täter sollen nicht ungeschoren davonkommen, nur weil die Opfer erst spät über die Tat reden können“, unterstreicht Gerhild Pinkvoß-Müller, stellv. Mitglied im Jugendhilfeausschuss. „Ebenso wichtig ist die Verschärfung des Missbrauchs von Schutzbefohlenen. Kindern darf nicht das genommen werden, was man „Urvertrauen“ nennt.“

Die sozialdemokratischen Mandatsvertreterinnen und -vertreter fordern, dass sexueller Miss- brauch noch stärker in Betreuungseinrichtungen und Schulen des Bezirks sowie in Ausbildungsstätten thematisiert wird. Jeder, der in einer Einrichtung Jugendliche ausbildet, betreut oder erzieht, kann künftig wegen Missbrauchs von Schutzbefohlenen strafrechtlich belangt werden. Dies ist nach Außen klar und deutlich zu vertreten.

Bessere Strafgesetze sind dringend notwendig, aber nur ein Teil der Lösung. Daneben sollte das Präventionsnetzwerk „Kein-Täter-Werden“, das auch in Berlin arbeitet, finanziell umfänglicher ausgestattet werden. Dieses Netzwerk hilft Männern mit pädophilen Neigungen, dass aus ihren sexuellen Fantasien keine Straftaten werden.

Denn eines bleibt richtig: Der beste Opferschutz ist Prävention.